Kick-off Projektphase III

Mit dem Projekt-Kick-Off sind wir nun definitiv in die dritte Phase unseres Projektes “Pflegekinder – next generation” gestartet.

Nun transferieren wir gemeinsam mit innovativen Praxisorganisationen

  • Fachstelle Kinderbetreuung Luzern
  • Sofa Stiftung für Kinder, Jugendliche und Familien
  • Abteilung Pflegefamilien Bildungsdirektion Kanton Zürich
  • Service de l’enfance et de la jeunesse SEJ Kanton Freiburg 

zusammen mit Expertinnen der

  • Berner Fachhochschule BFH und
  • ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
  • Haute école de travail social Fribourg (HETS-FR)

die Erkenntnisse der ersten beiden Projektphasen in die Praxis.

Im Laufe der nächsten etwa 2.5 Jahre entwickeln die vier Projekte zu den Handlungsfeldern «Einbezug von Herkunftseltern» und «Verwandtenpflege» konkrete Instrumente, Prozesse und Methoden, um das Pflegekinderwesen weiter zu stärken und für Betroffene zu verbessern.

Um die Multiplikation der Ergebnisse ins Praxisfeld zu erleichtern sowie die Erfahrungen von Pilotierung in unterschiedlichen Praxis-Settings in die Projekte zurückfliessen zu lassen, unterstützen weitere Organisationen aus der Praxis die Projektphase III.

  • Fachverband DAF Pflegekind
  • S.K.I. – Fachverband Sozialpädagogischer Kleininstitutionen
  • eine entsprechende Organisation in der französischsprachigen Schweiz

Wir wünschen allen Projekten einen erfolgreichen Start!

Enfants placés – next generation, la phase III du projet démarre avec quatre projets concrets

En 2019, la Fondation Palatin a lancé le projet national « Enfants placés – nouvelle génération » afin d’améliorer la situation des enfants placés en Suisse. Dans un premier temps, il s’agissait de combler les lacunes en matière de recherche et d’encourager le dialogue interrégional entre la recherche et la pratique. La phase II du projet (phase de recherche) s’est achevée avec des résultats qui ont également attiré l’attention au niveau national. Au total, quatre projets ont été retenus pour être mis en œuvre et transférés dans la pratique au cours des 18 prochains mois (phase III du projet).

L’appel à projets pour la phase III visait les priorités suivantes

  • « Combler les lacunes pratiques concernant l’implication, le soutien et l’accompagnement des parents biologiques »
  • « Identifier les facteurs de réussite des relations familiales dans différentes régions de Suisse »
  • « Lutter contre les préjugés à l’égard des relations familiales (déstigmatisation) »

Les projets suivants ont été retenus pour la mise en œuvre :

  • Fachstelle Kinderbetreuung Luzern en collaboration avec la Haute école spécialisée bernoise BFH Travail social : Être parent : conditions de réussite dans la collaboration avec les parents d’origine
  • Office de la jeunesse et de l’orientation professionnelle du canton de Zurich, en collaboration avec l’Institut pour l’enfance, la jeunesse et la famille de la ZHAW : Accompagnement adapté aux besoins des relations familiales dans le cadre de l’accueil
  • Fondation SOFA, en collaboration avec l’Institut pour l’enfance, la jeunesse et la famille de la ZHAW : «netzwerkkind» – un projet visant à recruter des parents d’accueil parmi les proches ou l’entourage social de l’enfant
  • ETAT DE FRIBOURG, Service de l’enfance et de la jeunesse
  • Office de la protection de la jeunesse du canton de Fribourg en collaboration avec la Haute école de travail social Fribourg (HETS-FR) et l’Observatoire latin de l’enfance et de la jeunesse (OLEJ) : Le « carnet de voyage » comme outil pour les placements intrafamiliaux.

Le thème transversal de la « déstigmatisation des relations de placement » est repris dans tous les projets. Parallèlement aux projets pratiques, d’autres activités de la Fondation Palatin seront également organisées.

La mise en œuvre du projet se poursuivra jusqu’à l’automne 2027 et s’achèvera par une manifestation publique.

Pflegekinder – next generation, Projektphase III startet mit vier Praxisprojekten

Die Palatin Stiftung hat im Jahr 2019 das nationale Projekt «Pflegekinder – next generation» lanciert, um die Situation der Pflegekinder in der Schweiz zu verbessern. Es sollte im ersten Schritt Forschungslücken schliessen und den überregionalen Dialog zwischen der Forschung und Praxis anregen. Mit dem Abschluss der Projektphase II (Forschungsphase) konnten Ergebnisse erzielt werden, die auch national für Aufmerksamkeit gesorgt haben. Nun haben insgesamt vier Projekte den Zuschlag erhalten, um in den nächsten etwa 1,5 Jahren die Umsetzung und den Transfer in der Praxiswelt zu bewerkstelligen (Projektphase III).

Die Ausschreibung für die Projektphase III zielte auf die Schwerpunkte

  • «Praxislücken rund um den Einbezug, die Unterstützung und die Prozessbegleitung von Herkunftseltern schliessen»
  • «Gelingensfaktoren von Verwandtschaftspflegeverhältnissen in verschiedenen Regionen der Schweiz identifizieren»
  • «Der Vorverurteilung von Pflegeverhältnissen entgegenwirken (Entstigmatisierung

Folgende Projekte haben für die Umsetzung nun die Zusage erhalten:

Das Querschnittthema der «Entstigmatisierung von Pflegeverhältnissen» wird in allen Projekten aufgenommen. Ausserdem wird es parallel zu den Praxisprojekten weitere Aktivitäten der Palatin Stiftung dazu geben.

Die Projektumsetzung wird bis zum Herbst 2027 dauern und mit einer öffentlichen Veranstaltung abgeschlossen.

Partizipation von Pflegekindern

«Partizipation»

Nationalfonds mit Ausschreibung zu Adoptionen

Nicht nur das Forschungsprojekt «Pflegekinder – next generation» beschäftigt sich mit dem Pflegekindersystem in der Schweiz: Mit einer ergänzenden Ausschreibung werden ganz aktuell beim Nationalfonds Projekte angeregt, die Adoptionen in Zwangslagen und Familienplatzierungen unter die Lupe nehmen.

Das NFP 76 befasst sich in historischer sowie gegenwarts- und zukunftsbezogener Perspektive mit Fürsorge und Zwang in der Schweiz. Mehr als hundert Forschende in 27 Projekten bearbeiten eine grosse Bandbreite an Forschungsfragen. Allerdings fehlen Projekte, die Adoptionen in Zwangslagen und Familienplatzierungen vertieft beforschen. Deshalb wird eine dritte Ausschreibung für Forschung in diesen Bereichen lanciert.

Das NFP 76 stellt insgesamt 240’000 CHF Franken für Forschung im Themenbereich Familienplatzierungen zur Verfügung. Eingabefrist für Forschungsgesuche ist der 10.2.2021.

Link zur Ausschreibung: 2ndCall 76_D_nach FR (nfp76.ch)

Letzter Forschungsauftrag vergeben

Nach einer zweiten Runde hat sich die Projektgruppe «Forschung & Entwicklung» nun auch bei der Ausschreibung «Vergleich von kantonalen Strukturen» auf ein Projekt geeinigt. So hat eine Forschergruppe der HES-SO Hochschule für Soziale Arbeit Fribourg, der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW sowie der ZHAW Department Soziale Arbeit das Rennen gemacht und wird die Pflegekindersysteme der Schweizer Kantone vergleichend analysieren.

Welche verschiedenen Typen von kantonalen Pflegekindersystemen gibt es in der Schweiz und wie sind sie jeweils in die kantonale Kinder- und Jugendhilfe eingebettet? Welche Platzierungsphilosophien verfolgen die Kantone? Wie wirken sich die verschiedenen kantonalen Systeme auf das Gelingen und die Unterstützung von Pflegeverhältnissen aus? Wie nehmen Pflegekinder, Pflegeeltern und Herkunftseltern das Pflegekindersystem wahr? Was empfinden sie als unterstützend oder belastend und welche Wünsche und Erwartungen haben sie in Bezug auf das Pflegekindersystem? Diese Fragen stehen im Zentrum der anstehenden Forschung der HES-SO Hochschule für Soziale Arbeit Fribourg, der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW sowie der ZHAW Department Soziale Arbeit.

Ausgangspunkt und Kern des Projektes sind die episodischen Interviews, welche mit Pflegekindern, Pflegeeltern und Herkunftseltern durchgeführt werden. Dieser Untersuchungsschritt wird parallel zur Beschreibung der Pflegekindersysteme der 26 Kantone durchgeführt. Das Projekt will unter anderem auf diese Weise Pflegekindersysteme der Schweizer Kantone vergleichend analysieren und Wechselwirkungen zwischen der administrativen, organisatorischen und rechtlichen Struktur und den im engeren Sinne für den Erfolg der Pflegeverhältnisse relevanten inhaltlichen Qualitätsmerkmale herausarbeiten.

Überzeugt hat die Projektgruppe «Forschung & Entwicklung» insbesondere die ausführliche Darstellung des komplexen Untersuchungsdesigns mit aufeinander aufbauenden Untersuchungsschritten.

Die Forschungsfelder «Gute Begleitung» sowie «Partizipation von Pflegekindern» wurden bereits früher vergeben. Nach dem Entscheid im Bereich «Vergleich von kantonalen Strukturen» sind beim nationalen Forschungsprojekt «Pflegekinder – next generation» nun alle Forschungsaufträge vergeben.

Ein Projekt im Dialog

Was Pflegekinder oder Pflegeeltern bewegt, muss die Forschung interessieren. In diesem Sinn wurden im Rahmen des Projekts «Pflegekinder – next generation» bereits sechs Treffen mit verschiedenen Dialoggruppen durchgeführt. In sogenannten «Worldcafés» wurden die Teilnehmenden miteinander ins Gespräch gebracht zu Fragen, die für sie relevant sind. Die Erkenntnisse aus diesen Treffen waren für die Startphase des Projekts «Pflegekinder – next generation» ausserordentlich wertvoll. Jetzt, da die Forschung beginnt, werden die Dialoggruppen mit einem neuen Fokus fortgeführt.

Was läuft gut? Welche Aspekte sind schwierig? Wo gibt es Veränderungsbedarf? Diese und andere Fragen standen im Zentrum des Pilotdurchgangs Dialoggruppen, welche PACH und INTEGRAS im letzten Jahr durchgeführt haben. Zusammengekommen sind jeweils eine deutsch- und französischsprachige Gruppe von Pflegekindern, Herkunftseltern und Pflegeeltern sowie eine zweisprachig geführte Dialoggruppe mit Fachleuten, welche Dienstleistungen in der Familienpflege erbringen. Insgesamt 50 Personen beteiligten sich an den entsprechenden «Worldcafés», bei denen es darum ging, die verschiedensten Sichtweisen aufzugreifen, Muster zu erkennen und zu hinterfragen, um am Schluss gemeinsame Erkenntnisse zu gewinnen.

Für das Projekt «Pflegekinder – next generation» war der gewonnene Erfahrungsschatz der Betroffenen äusserst bedeutsam, sagt die Geschäftsführerin der PACH, Karin Meierhofer: «Die Aussagen der Teilnehmenden wurden von uns systematisch ausgewertet. Die so erlangten Erkenntnisse sind dann in unsere Forschungsbedarfsanalyse eingeflossen». Diese wiederum war Teil der Grundlagen für den Entscheid, einen Fokus zu legen auf die Bereiche «Partizipation von Pflegekindern», «Gute Begleitung von Pflegeverhältnissen» und «Vergleich von kantonalen Strukturen».

Nachdem die Ausschreibung erfolgreich abgeschlossen ist und zwei von drei Forschungsprojekten bereits bestimmt worden sind, werden die Dialoggruppen nun mit einem neuen Fokus und Format weitergeführt. Wie bisher geht es um eine aktive und partnerschaftliche Auseinandersetzung zwischen Forschung und Praxis. Während in der ersten Phase gemeinsam mit den Dialoggruppen allgemeine Problemstellungen diskutiert wurden, geht es in der nächsten, zweiten Phase darum, den Dialog zwischen den Forschenden und den Dialoggruppen in Gang zusetzen. Zur Diskussion stehen die Zwischenergebnisse aus der Forschung. Die Ergebnisse dieses Dialogs sollen wiederum in das Projekt «Pflegekinder – next generation» einfliessen.