Ein Projekt im Dialog
Was Pflegekinder oder Pflegeeltern bewegt, muss die Forschung interessieren. In diesem Sinn wurden im Rahmen des Projekts «Pflegekinder – next generation» bereits sechs Treffen mit verschiedenen Dialoggruppen durchgeführt. In sogenannten «Worldcafés» wurden die Teilnehmenden miteinander ins Gespräch gebracht zu Fragen, die für sie relevant sind. Die Erkenntnisse aus diesen Treffen waren für die Startphase des Projekts «Pflegekinder – next generation» ausserordentlich wertvoll. Jetzt, da die Forschung beginnt, werden die Dialoggruppen mit einem neuen Fokus fortgeführt.
Was läuft gut? Welche Aspekte sind schwierig? Wo gibt es Veränderungsbedarf? Diese und andere Fragen standen im Zentrum des Pilotdurchgangs Dialoggruppen, welche PACH und INTEGRAS im letzten Jahr durchgeführt haben. Zusammengekommen sind jeweils eine deutsch- und französischsprachige Gruppe von Pflegekindern, Herkunftseltern und Pflegeeltern sowie eine zweisprachig geführte Dialoggruppe mit Fachleuten, welche Dienstleistungen in der Familienpflege erbringen. Insgesamt 50 Personen beteiligten sich an den entsprechenden «Worldcafés», bei denen es darum ging, die verschiedensten Sichtweisen aufzugreifen, Muster zu erkennen und zu hinterfragen, um am Schluss gemeinsame Erkenntnisse zu gewinnen.
Für das Projekt «Pflegekinder – next generation» war der gewonnene Erfahrungsschatz der Betroffenen äusserst bedeutsam, sagt die Geschäftsführerin der PACH, Karin Meierhofer: «Die Aussagen der Teilnehmenden wurden von uns systematisch ausgewertet. Die so erlangten Erkenntnisse sind dann in unsere Forschungsbedarfsanalyse eingeflossen». Diese wiederum war Teil der Grundlagen für den Entscheid, einen Fokus zu legen auf die Bereiche «Partizipation von Pflegekindern», «Gute Begleitung von Pflegeverhältnissen» und «Vergleich von kantonalen Strukturen».
Nachdem die Ausschreibung erfolgreich abgeschlossen ist und zwei von drei Forschungsprojekten bereits bestimmt worden sind, werden die Dialoggruppen nun mit einem neuen Fokus und Format weitergeführt. Wie bisher geht es um eine aktive und partnerschaftliche Auseinandersetzung zwischen Forschung und Praxis. Während in der ersten Phase gemeinsam mit den Dialoggruppen allgemeine Problemstellungen diskutiert wurden, geht es in der nächsten, zweiten Phase darum, den Dialog zwischen den Forschenden und den Dialoggruppen in Gang zusetzen. Zur Diskussion stehen die Zwischenergebnisse aus der Forschung. Die Ergebnisse dieses Dialogs sollen wiederum in das Projekt «Pflegekinder – next generation» einfliessen.